Film-Test: Bin ich lesbisch?
Als ich in meiner Pubertat daruber nachdachte, ob ich lesbisch sein konnte, kam mir die Idee eines Tests. Ich wurde einen pornografischen Film schauen und wenn mich der lesbische Filmteil erregen wurde, dann wusste ich halt Bescheid.
Schaufeln im Garten Eden
Fingernagel konnen hei? sein. Es tornt an, wenn deine Freundin wahrend des Sex vollig au?er Kontrolle deinen Rucken zerkratzt. Aber diese Fingernagel: das waren keine Fingernagel, das waren Schaufeln. Solche Damen wurde ich mit nach Hause nehmen, damit sie mir den Vorgarten umgraben. Sicher nicht, um sie damit in meinen Garten Eden zu lassen.
Aufwarmen mit Hetero-Lesben
Ich habe vor Jahren einen Bericht uber eine Studie gelesen. Sie besagte, dass es bei Mannern moglich sei, ihre sexuelle Orientierung anhand ihrer Erregung beim Anblick von pornografischen Filmen zu erahnen. So sollen homosexuelle Manner eher auf homosexuelle Darstellungen reagieren, wahrend heterosexuelle Manner weniger darauf reagieren wurden. Bei Frauen hingegen sei die Erregung beim Anblick von homo- oder heterosexuellen Darstellungen gleich stark ausgepragt.
Leider wurde uber die Art der dort gezeigten Filme nichts Naheres geschrieben. Ich vermute aber, dass „Hetero-Lesben-Pornos“ gezeigt wurden. Eine lesbische Handlung, die von Mannern fur Manner produziert wird. Unter lesbisch wird hier das „Aufwarmen“ zwischen zwei Frauen verstanden, um sich anschlie?end einem Mann zu widmen. Filme, die leider zu einem vollig verzerrten Bild von Lesben beitragen. Solche Szenen sind fur die lesbischste Lesbe, sprich mich, wenig erregend.
Ich habe einen „lesbischen“ Porno gesehen, bei dem die Stewardess den weiblichen Captain vernascht. Leider waren beide auffallen billig geschminkt und gestylt und die Stewardess schluckte angewidert kurz vor dem Oralverkehr. Das hatte ich ja noch ubersehen konnen. Aber auch wahrenddessen sah sie leider aus, als musse sie sich gleich ubergeben. Es ware erregender gewesen, den beiden dabei zuzuschauen, wie sie Tomatensaft pressen.
Ist schwul das neue lesbisch?
Nach einer feuchtfrohlichen Party erzahlte mir ein Madel beschamt und sicherlich nur aufgrund ihres ausufernden Alkoholpegels, dass sie sich gerne Schwulenpornos ansehe. Sie flusterte verlegen, als wurde dies ihrem lesbischen Ruf erheblich schaden. Und ganz ehrlich? Mich verwunderte diese Aussage. Warum sollte ich mir als Frau, die Frauen liebt, Manner beim Sex ansehen? Bis dato hatte ich von schwulen Pornos lediglich gehort. An die Frau kann ich mich heute nicht mehr erinnern, aber an ihr „Gestandnis“. Ich habe es auch spater immer mal wieder von anderen Lesben gehort.
Hauptbestandteil in Heteropornos ist leider immer wieder die Erniedrigung der Frau. Das Vergnugen des Mannes steht im Vordergrund. Frauen werden benutzt. Der Sex ist mit dem Orgasmus des Mannes vorbei. Der weibliche Orgasmus spielt keine Rolle. Die mannlichen Zuschauer scheint es nicht zu storen, dass die Frauen auffallend gespielt stohnen und unbefriedigt quietschen. Mit Pornos lasst sich Kasse machen.
Viele schwulen Pornos zeigen hingegen weniger bis keine Erniedrigung des Partners, sondern animalisches Verlangen und gegenseitige Orgasmen. Kein Wunder also, dass sogar mich als Lesbe diese Darstellung eher erregt. Genauso wie viele Frauen z. B. Gruppensex in Filmen hei? finden, in ihrem realen Sexleben aber kein Bedurfnis danach haben. Egal welche sexuellen Handlungen mich zwischen Frau/Frau, Mann/Frau oder eben Mann/Mann antornen, heute wei? ich, dass mich das in meiner Sexualitat nicht bestimmt.
Mehr als Gay-For-Pay finden
Die nachste Frage, die es fur mich zu klaren galt: Wie finde ich lesbentaugliche Lesbenpornos? Ohne kotzende Stewardessen und nackte Gartnerinnen.
Ein Porno-Award sagt JA
PorYes vergibt ein “feministisches Gutesiegel”, den PorYes-Award. Fur pornografische Filme, die bestimmte Kriterien erfullen, wie die positive Darstellung weiblicher Lust sowie die Mitwirkung von Frauen bei der Produktion. Auf der Homepage hei?t es dazu: „Darunter ist der Teil der Frauenbewegung zu verstehen, der fur eine positive Darstellung von Sexualitat einsteht und klischeehafte, menschenverachtende Darstellungen ablehnt.“
Lesbische Porno-Filme auf Girlfriends
Girlfriends Films ist auf lesbische Porno-Filme spezialisiert. Der Grunder Dan O’Connel schreibt und produziert alle Filme und versucht nach eigener Aussage hauptsachlich Lesben oder bisexuelle Frauen fur seine Filme zu casten. Auf der Webseite beschreibt sich Girlfriends Films selbst als die weltgro?te und feinste Sammlung von lesbischen Sexvideos mit „real orgasms“.
Girlfriends Films hat u. a. die Filmserie Lesbian Sex herausgebracht, die sich als „reality-based porn“ bezeichnet. Die Darstellerinnen kennen einander, sind Pornodarstellerinnen und Freunde. Nach einem halbstundigen Sex-Interview uber ihre Karriere was sie beim „girl/girl sex“ mogen, erste sexuelle Erfahrungen etc. folgt der erwartete Sex. So z.B. zwischen Elexis Monroe und Sinn Sage. Der „professionelle“ Sex zwischen beiden wirkt ehrlich, nicht gestellt und befriedigend fur beide. Fur mich war so etwas zu sehen vollig neu.
Pornofilme fur Paare
Digital Playground hat sich auf „parchentaugliche“ Pornofilme spezialisiert. Die Produktionsfirma vertreibt u. a. auch Cherry. Der Film handelt von einem Stripclub von Frauen fur Frauen. Sinn Sage, die nur in girl/girl-Filmen zu sehen ist, spielt auch hier eine wesentliche Rolle. Ob blond oder brunette, wie von einem Porno zu erwarten, geht es zwischen allen Girls hei? zur Sache. Auch wenn der Film mit den gewohnten gay-for-pay-Blondinen anfangt, durfte fur jede etwas dabei sein. Da Frauen nachgesagt wird, dass sie mehr als puren Sex wollen, sind die ausschlie?lich zwischen Frauen stattfindenden Sexszenen in eine Storyline eingebettet. Was das ganze zu einem wirklich nett anzusehenden Porno macht.
Lesbischer Sex in Kino-Brillanz
Juicy Pink Box wurde von der attraktiven lesbischen Jincey Lumpkin gegrundet, die im Rahmen der PornYes-Kampagne bereits geehrt wurde. Sie ist au?erdem Grunderin und Betreiberin des erotischen sozialen Lesben-Netzwerkes digiromp und schreibt regelma?ig eine Kolumne fur die Huffington Post. Ihre Filme beschreibt sie als lesbischen Sex in Kino-Brillanz, die Frauen dazu verleiten sollen, ihre lesbischen Fantasien zu entdecken. Eine Mitgliedschaft ermoglicht Zugriff zu den erotischen Filmen, mit Darstellerinnen von femme bis butch.
Echte Menschen mit echtem Sex
Comstock Films Grunder Tony Comstock belichtet in seiner Film-Reihe „Real People, Real Life, Real Sex“. Paare, egal ob jung oder alt, homo oder heterostock Films prasentiert euch u. a. Ashley und Kisha. Die beiden erzahlen in einem Interview von ihrem Kennenlernen, ihrer Beziehung, ihrem Sex. Wir erfahren, wie ihre Geschichte begann. Die Aufrei?erin Ashley trifft auf die anfangs noch heterosexuelle Kisha. Wie das endet bzw. anfing, namlich zwischen den Beinen der jeweils anderen, wird uns auch nicht vorenthalten. Pornografie ohne schmalzige Musik oder aufgesetztes Stohnen. So einfach kann Erotik sein: zwei Menschen, die sich lieben und Sex haben.